Heute haben wir eine elend lange Autofahrt vor uns. Morgens gibt es noch letzte spannende Eindrücke im Tarangire Nationalpark, und dann zieht sich die Fahrt in die Serengeti gefühlt endlos dahin. Flache, graubraune Gegend und Staub ohne Ende. Die Fenster zu öffnen, lässt uns massiv einstauben – also schwitzen wir. Zwischendurch machen wir einen kurzen Stopp auf dem Kraterrand des Ngorongoro und dann geht es weiter. Irgendwann ist es aber geschafft und wir kommen am Nachmittag am Eingang der Serengeti an. Unser Serengeti View Camp liegt ziemlich tief drin in der Serengeti, also haben wir auf dem Weg dorthin schon einige Gelegenheiten, Tiere zu sehen. Genau genommen mehr, als wir uns erhofft hatten – schließlich wollten wir ja eigentlich Strecke machen.
Durch die vielen Tierbeobachtungen, die wir – einigermaßen unerwartet – heute schon machen konnten, kommen wir erst im Serengeti View Camp an, als es schon ziemlich dunkel ist. Unser Camp ist ein mobiles Zeltcamp, das heßt, es zieht in der Serengeti quasi mit den Tieren mit und ist immer wieder woanders anzutreffen. Wir haben einen tollen Ausblick mit viel Landschaft und vielen Tieren. Und ja, wir werden diese in der Nacht hören ;)
Nach dem Essen ist heute Party angesagt! Die Angestellten des Serengeti View Camps singen und tanzen für uns was das Zeug hält. Natürlich steht auch die Trinkgeld-Box bereit – aber da wir diese bei Abreise sowieso füllen, heben wir uns das fürs Auschecken auf.
Eigentlich wollte ich nach dem Essen noch den unfassbaren Sternhimmel samt Milchstraße fotografieren – doch als wir vom Essen zurückkommen, ist der eben noch sternklare Himmel voller Wolken. Schade. Nachts wird es ziemlich kalt und heftig windig – unser Zelt haben wir rundrum verschlossen, damit es nicht zieht. Über die Ski-Unterwäsche zum Schlafen bin ich trotzdem froh. Was für den Kili gut war, taugt offenbar auch gut für die Serengeti.
Dann am nächsten Tag fahren wir wirklich von morgens bis abends durch die Serengeti. Es fällt schwer, zu begreifen, dass die vielen Tiere einfach da sind, weil sie dort leben – und nicht, weil jemand einen Zaun drumherum gebaut hätte. Sehr beeindruckende Bilder…
Der höchst aktive Leopard im Baum hat uns dann doch noch mal für einige Zeit gefesselt. Schließlich ist der Tag auch schon wieder rum und wir kommen gerade so mit dem Sonnenuntergang im Camp an.
Heute bleibt der Himmel auch nach dem Abendessen klar – und ich bekomme vom Ranger die Erlaubnis, direkt vor unserem Zelt Fotos zu machen. Sogar ohne Aufsicht.
In der Nacht wird es diesmal noch kälter und vor allem noch windiger. Es stürmt so, dass es den Badezimmer-Teil unseres Zeltes ein wenig auseinandernimmt – und es würde uns nicht wundern, wenn sich des Nachts da das eine oder andere Tier drin umgeschaut hat.
Nun heißt es, von der Serengeti Abschied zu nehmen. Nach dem Frühstück treten wir den langen Rückweg an – müssen diesmal aber immerhin nur bis zum Ngorongoro Krater. Irgendwie dauert die Fahrt raus aus der Serengeti schon wieder länger als gedacht. Wir nehmen uns ganz fest vor, wirklich nur anzuhalten, wenn etwas ganz besonderes auftaucht. Na ja… wenn man vom Teufel spricht ;)