Was ist eigentlich aus dem PCT Thru-Hike geworden?
Ja, ich weiß… nach Tag 13 war plötzlich Schluss mit dem Blog. Zum Glück hatte ich ja vorher schon angedroht, dass ich noch nicht weiß, ob und wie regelmäßig das mit dem Bloggen klappen wird. Nun ja – jetzt kann ich sagen: gar nicht. Nicht, dass ich nicht oft genug auch Empfang gehabt hätte… es kam einfach der Punkt, an dem ich mich entscheiden musste: hiken oder bloggen? Beides ging nicht.
Wie sieht so ein Thru-Hike denn aus?
Auf einem Thru-Hike läufst du. Du stehst früh auf und läufst los, machst unterwegs im besten Fall Pausen zum essen (Riegel gehen immer öfter auch im Laufen), denkst ab und zu daran, Fotos zu machen, und läufst weiter. Abends baust du deine Schlafstätte auf, machst dir noch was zu essen und kannst dich bestenfalls noch aufraffen, ein paar Notizen zum Tag zu machen. Da ich niemand bin, der einen Tag oder gar eine Woche voller Eindrücke und Emotionen in ein paar Zeilen zusammenpresst, blieb mir nichts anderes übrig, als das Bloggen irgendwann einzustellen und mich voll auf den Hike zu konzentrieren – und vor allem, ihn zu genießen.
Und? Haste’s geschafft?
Kurzfassung: jepp – irgendwie schon. Mittlere Fassung: Ich bin alles gegangen, was zu gehen ging. Und zwar ganz anders, als ich das vorher gedacht hätte. Am Ende waren allerdings noch 390 Meilen offen (zur Erinnerung: von 2.653), denn unterwegs machten mir heftige Waldbrände immer wieder Striche durch die Rechnung. So kam es, dass ich Oregon zunächst fast komplett überspringen musste und die Strecke später, soweit es ging, nachgeholt habe. So kam es aber auch, dass ich nur 30 Meilen vor der Kanadischen Grenze den Trail verlassen musste und nicht zum wegen Waldbränden gesperrten Northern Terminus kam. Ich hab lange mit mir gerungen, ob ich den Thru-Hike so für mich als erfolgreich absolviert verbuchen kann. Schlussendlich sage ich: Ja, aber.
Ja, denn ich habe nichts ausgelassen, was nicht gesperrt war.
Aber: ich freue mich, dass die noch offenen 390 Meilen ein hervorragender Grund sind, noch einmal (oder mehrmals) auf den Trail zurückzukehren. Eine kleine Hintertür der Vorfreude auf Mehr.
Langfassung: kommt natürlich dann im Blog ;)
Und der Blog?
Kommt. Irgendwann. Ich habe fleißig jeden Tag Notizen gemacht und werde versuchen, die irgendwann im Blog zu verarbeiten. Aktuell fühlt es sich aber noch nicht richtig an. Als würde das Aufschreiben Erinnerungen zerstören. (Was natürlich Quatsch ist, aber was kann man schon gegen Emotionen tun…)
Und darum dieser Zwischenstand für euch, um euch nicht völlig hängen zu lassen.
Was ist mit dem Rest?
Mal sehen. Derzeit plane ich, im Sommer einen Teil NorCal & Oregon nachzuholen. Schwierig zu planen, denn eins hab ich gelernt: der Trail interessiert sich null für deine Planung. Wer kann schon sagen, wo im Sommer (oder auch nur am nächsten Tag) Waldbrände ausbrechen? Aber das habe ich auch gelernt: The Trail Provides. Es findet sich immer eine Lösung – man muss sich nur darauf einlassen.
Fotos! Ich will Fotos!!
Ja ja, ich weiß. Alles klar… dann will ich mal eine kleine Auswahl gucken lassen… Viel Spaß!
Und jetzt?
Jetzt heißt es wieder warten – bis ich mich durchringen kann, weiterzuschreiben. Ich verspreche, dass das irgendwann passieren wird… und ja – noch in diesem Jahr. :)