Statt PCT: auf der Bonifatiusroute von Mainz nach Fulda

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Logo der Bonifatiusroute
Logo der Bonifatiusroute

Was macht man, wenn man Urlaub hat, aber Corona ist? Wenn man eigentlich ganz woanders sein wollte, aber dann plötzlich Lockdown ist? Richtig, man schaut, was es in der näheren Umgebung so gibt, was vielleicht ein klitzekleiner Ersatz für den PCT sein könnte.

Mein erster Plan war, den Soonwaldsteig zu gehen und die Trekkingcamps zu nutzen. Leider Fehlanzeige, die machen erst in ein paar Wochen auf. Voraussichtlich.

Also weitersuchen und das Ganze so planen, dass man vielleicht nicht auf Übernachtungen irgendwo angewiesen ist? Und dann stolpert man über die Bonifatiusroute. Von Mainz nach Fulda. 183 Kilometer. Ui.

Eigentlich soll man sie in neun Etappen machen. Aber ich muss ja die Etappen so legen, dass sie in meine Woche Urlaub passen und dass ich am Ende vom Tag auch noch mit Öffis wieder nach Hause komme. Die ersten Etappen machen sich noch ganz gut – auch wenn ich irgendwie gleich mit einer fiesen Monsteretappe von 29km einsteigen muss. In Etappe 3 muss morgens noch ein Kundentermin reinpassen, die darf also nicht so lang sein. Ab Etappe 5 wird es schwieriger, danach gibt es keine Möglichkeit mehr, abends nach Hause zu fahren. Also Zelt mitnehmen und hoffen, dass man irgendwo ein Plätzchen findet. Durch Zufall stoße ich auf ein katholisches Jugendhaus, bei dem man auch zelten kann. Perfekt. Kurz angeschrieben – am nächsten Tag die Antwort: noch geschlossen wegen Corona, aber ich könne gerne mein Zelt auf ihrer Wiese aufstellen. Wie geil ist das denn? :)

So kommt die Planung zum erfolgreichen Ende: in 8 Etappen komme ich (hoffentlich) von Mainz bis nach Fulda. Zumeist Tagesetappen – aber da ich ja eigentlich auf dem PCT sein wollte, kommt der Rucksack natürlich trotzdem auf allen Etappen mit.

Also die Bonifatiusroute. Was hat es damit auf sich? Die Kurzfassung: ein englischer Franziskanermönch missionierte bei den alten Germanen so vor sich hin, bekam dafür den Namen Bonifatius und die Bischofswürde verliehen und das Bistum Mainz zugewiesen. Hochbetagt wollte er in den Norden und wurde von Diebesvolk erschlagen. Seinen Leichnam brachte man sodann in einem Trauerzug von Mainz zu dem ihm zu Ehren errichteten Dom in Fulda. In Anlehnung an diese Prozession gibt es also nun die Bonifatiusroute. Nicht ganz auf Originalwegen, sonst müsste man über die A66 laufen, aber doch dicht genug an der überlieferten Wahrheit.

Gesamtstrecke: 182.4 km
Gesamtanstieg: 2456 m
Gesamtabstieg: -2288 m

2 Kommentare

  1. Hallo,
    Ich hoffe es geht Dir gut und du kommst nur weiterhin einfach nicht zum Schreiben…
    Dein Blog über dieBonifatius Route war super hilfreich für mich, ich bin die Etappen genauso gewandert und heute damit fertig geworden, nur habe ich immer zu Hause übernachtet, die An- und Abreise mit der Bahn hat bis Glauburg am Glauberg sehr gut funktioniert und es lag immer noch ein Baum quer auf der Strecke nach Glashütten. Da hatte ich dann auch Kontakt mit den Haaren der Eichenprozessionsspinner ( ein nicht gewünschtes Andenken ). Ganz viele deiner Fotos konnte ich wieder erkennen. Auch ich hatte am 1. Tag Begleitung und auch die letzten beiden Tage waren wir zu zweit, vielen Dank für deine Einteilung, das hat wirklich super funktioniert. Wünsche dir noch viele schöne Wandererlebnisse.

    1. Liebe Sabine, vielen Dank für deine Rückmeldung! Freut mich sehr, dass das so funktioniert hat.
      Und ja, ich bin weiter fleißig unterwegs, inzwischen hab ich mit 1400 Meilen etwas mehr als die Hälfte geschafft und meinen ersten Tag mit über 30 Meilen hinter mir.
      Liebe Grüße und auch dir noch frohes Wandern!

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