Malerweg Ruhetag: Bastei, Schwedenlöcher und Amselgrund

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Basteibrücke
Basteibrücke

Heute könnten wir ausschlafen – wenn da nicht die Hoffnung auf Sonnenaufgang an der Basteibrücke wäre. Also packen wir trotz des dicken Nebels, der vor unserem Fenster wabert, wieder früh morgens die Kamera ein und stiefeln vor dem Frühstück schon mal die paar Meter bis rüber zur Basteibrücke. Joa… die Brücke ist zu erahnen. Viel mehr allerdings auch nicht. Mystisch ist es allerdings. Ob der Nebel gleich aufsteigt und den Blick auf die Umgebung freigibt?

Wir stehen eine Weile auf dem Ferdinandfelsen und harren der Dinge, die da passieren mögen. Doch da der Nebel eher dichter als lockerer wird und von Sonne keine Spur zu erkennen ist, beschließen wir, lieber erst mal frühstücken zu gehen. Auf dem Weg stellen wir fest, dass es, wenn man in der Ferne nix sehen kann, in der Nähe umso interessanter wird.

Kaum sitzen wir beim Frühstück, mischt sich Regen in den Nebel. Na, alles richtig gemacht! Das Frühstück ist super. Der Kaffee… na, reden wir nicht weiter drüber. (Spoiler: das wird das Motto des Urlaubs.)

Nach dem Frühstück hat der Regen zum Glück wieder aufgehört und soll auch – angeblich jedenfalls – erst mittags wieder zurückkommen. Auch die Sicht ist auf einige hundert Meter angewachsen, regelrecht gut. Also beschließen wir, heute eine kleine Wanderung zu machen: von der Bastei durch die Schwedenlöcher zum Amselgrund und wieder zurück zur Basteibrücke.

Wir sind noch nicht weit gekommen, da stolpern wir quasi über ein Schild, was uns auf eine Sperrung eines Abschnitts auf dem Malerweg hinweist. Hm… komisch… das ist doch das, wo wir morgen lang wollen! Eine Umleitung ist empfohlen: über die Schwedenlöcher. Also morgen den Weg rückwärts, den wir heute vorwärts gehen? Na gut, wenn’s denn nun mal gesperrt ist… schauen wir mal.

Wir fragen uns noch, was eigentlich die Schwedenlöcher sein sollen, da laufen wir auch praktisch schon mitten hinein. Tatsächlich handelt es sich nämlich um eine Schlucht, in der sich die Bauern der Gegend anno dazumal vor den Schweden versteckt haben (zum Nachlesen hier).

Und schon kommen wir wieder einmal aus dem Staunen und Fotografieren nicht raus. Links und rechts türmen sich steil die Felswände auf, dazwischen manchmal kaum Platz zum Durchlaufen (gut, dass weder der Rucksack noch wir Überbreite haben).

Wir steigen gefühlte achttausend Stufen hinab, die Knie ächzen, die Oberschenkel brennen, die Kamera glüht – aber dann sind wir „unten“ angekommen. Hier stehen nun nicht nur Schilder, die auf die Sperrung samt Umleitung des Malerwegs hinweisen, sondern es steht auch eine richtige Absperrung da. Scheint, die meinen es ernst.

Der Amselsee, an dem wir nun entlanglaufen, ist idyllisch. Links und rechts fängt so gaaanz langsam der Herbst an, die Bäume bunt zu färben. Und sowohl vor als auch hinter dem langgezogenen See geht der Blick auf die Felsen der Sächsischen Schweiz.

Nun geht es dem Malerweg umgekehrt folgend wieder den Berg hinauf. Mittlerweile ist wieder dichter Nebel aufgezogen, so dass an den Aussichtspunkten wenig bis gar nichts zu sehen ist. Macht aber nichts – wir kommen hier ja morgen noch mal vorbei. (Da ist Regen angesagt, aber vielleicht wäscht das zumindest den Nebel weg…?). Zuletzt führt unser Weg über die Bastei-Brücke zum Hotel zurück. Hilfe, ganze Busladungen an Tagestouristen sind angekommen!

Zurück an der Bastei ziehen wir uns im Hotel um und holen uns dann eine Bratwurst zum Mittag. Weil es noch trocken ist, essen wir die todesmutig auch draußen auf der Aussichtsterrasse (nix Aussicht, nur Nebel) – allerdings sind unsere Hände recht schnell abgefroren, denn es herrschen äußerst rheumaträchtige, nasskalte 6 Grad und ein Wind kommt auch noch auf. Wir wärmen uns bei einem Kaffee und einem Kuchen im Panoramarestaurant auf. Panorama ist heute… weiß. Kuchen ist ok, Kaffee… na ja, reden wir nicht weiter drüber.

Am Nachmittag hab ich noch einen virtuellen Kundentermin, und da der Regen weiter auf sich warten lässt, macht Mama derweil noch einen Spaziergang zum Aussichtspunkt gegenüber unseres Hotels.

Zum Abendessen geht’s wieder in das Panoramarestaurant. Ich brauche dringend noch eine Portion von diesem leckeren Hirschgulasch! Und dann heißt es wieder Rucksäcke packen, denn morgen geht es weiter. Bei angekündigtem strömenden Dauerregen soll es ins Polenztal gehen. Auf etwas weiterer Strecke als geplant, denn wir müssen ja die Umleitung durch die Schwedenlöcher gehen.

Ach ja: auch, wenn es auf der Karte so aussieht, sind wir weder durch den Amselsee geschwommen, noch übers Wasser gegangen…

Gesamtstrecke: 4.18 km
Gesamtanstieg: 172 m
Gesamtabstieg: -192 m
Gesamtzeit: 02:47:26

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