Bonifatiusroute Etappe 4: von Büdesheim nach Altenstadt

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Altstadt von Nidderau
Altstadt von Nidderau

Heute wird Bergfest! Wenn der heutige Plan aufgeht, bis nach Altenstadt zu kommen, dann hab ich die Hälfte der Strecke geschafft. Also auf geht’s! Also… wenn ich denn mal loskomme. Das dauert heute Morgen irgendwie länger als geplant, aber irgendwann komm ich dann doch los. Nicht jedoch ohne einen Abstecher zur Apotheke, denn meine Fußgelenke sehen immer noch ganz fies rot aus. Also ein Kühlgel erstanden, und weil sie mich so anlachen, noch eine Tüte Gummibärchen dazu. Völlig überteuert, aber mit Vitaminen – das muss doch gut sein. Und dann geht’s mit S-Bahn und Zug wieder zurück nach Büdesheim.

In Büdesheim noch eben einmal durch den Ort, um zur Tour zurück zu gelangen und dann kann es losgehen.

Sogleich biegt der Weg in die umliegenden Felder ab und es wird herrlich ruhig und grün.

Außerdem haben die Feldwege manchmal die Option, neben dem befestigten Weg zu laufen. Oder der Weg ist erst gar nicht mehr als ein einfacher Feldweg, das ist noch besser. Außer natürlich, der Feldweg ist plötzlich irgendwie gar kein Weg mehr… ;)

Kurze Zeit später komme ich an eine nette kleine Bank, die ich prompt für ein erstes Päuschen nutze. Ich hatte mir schließlich vorgenommen, unterwegs mehr zu essen.

Weiter geht es über Felder, bis ich schließlich in Nidderau ankomme. Nidderau ist größer als erwartet und wieder mal ein extrem süßes Städtchen voller Fachwerkhäuschen. Das Restaurant, an dem ich grad noch beschlossen hatte, zum Mittag einzukehren, hat zwar noch geschlossen, aber die Stadt ist trotzdem äußerst niedlich.

Hinter Nidderau geht es wieder durch Felder – wenn auch diesmal wieder auf Straßenbelag, denn die Bonifatiusroute verläuft hier auf dem Bahn-Radweg, wie ich der Beschilderung entnehme. (Notiz an mich selbst: mal schlau machen, könnte auch was nettes sein.) Die Felder hier wirken allerdings irgendwie anders… und außerdem wimmelt es nur so von Vögeln. Ich sehe Greifvögel, Massen an Störchen und allerhand, was ich Ornitologie-Banause nur unter „kleine Vögel“ zusammenfassen kann. Dummerweise gibt das Handy mangels tauglichem Zoom einfach keine gescheiten Aufnahmen davon her. Ärgerlich. Hätt ich mal ne richtige Kamera. Nach einiger Zeit wird allerdings auch klar, warum das hier so ist, wie es ist: ein Schild weist auf das hiesige Vogelschutzgebiet hin.

Kurz vor Eichen komme ich wieder an einem perfekten Pausen-Plätzchen vorbei und hole das in Nidderau ausgefallene Mittagessen nach – jetzt eben mit Snacks statt mit Grüner Soße.

Ach ja, und dann fallen mir die Gummibärchen ein. Lecker! :) Das Studentenfutter fängt nach 4 Tagen ja schon leicht an zu nerven – aber ich hab den Eindruck, Gumminärchen würden immer gehen.

Dann geht der Weg weiter durch Eichen. Hier sehe ich plötzlich ein Schild, das einen Rastplatz für Wanderer der Bonifatiusroute (und noch eines Weges) ausweist. Mit schöner überdachter Sitzmöglichkeit und einer großen Wiese. Neugierig frage ich am kleinen Häuschen dahinter den Menschen, der an einer Art Tresen sitzt, ob man hier womöglich zelten könne. (Der Atem erklärt, warum er am und nicht hinterm Tresen saß, scheinbar ist der Wirt selbst in diesen Zeiten sein bester Gast.) Allerdings ist offizielles zelten leider auch hier nicht erlaubt, auch wenn in Notsituationen man vermutlich zu einer Einigung käme. Aber da es erst 14 Uhr ist,will ich ja eh noch weiter.

Hinter Eichen geht es erst einmal einen Berg hinauf. Oder Hügel… na ja… jedenfalls das bergigste bislang auf der Route. Und dann gibt es nach viel Feld heute doch noch wieder ein Stückchen durch den Wald.

So langsam werden heute irgendwie die Beine schwer und außerdem ist noch zu viel Weg übrig für die verbleibende dreiviertel Stunde bis Abfahrt des Zuges. Da helfen wohl nur weitere Gummibärchen und die Einsicht, dass eine Stunde später der nächste Zug fährt.

Hinter Windecken noch durch ein bisschen Wald – und dann taucht am Horizont Altenstadt auf, das heutige Tagesziel. In der Stadt schaffe ich es, noch zweimal falsch abzubiegen, so dass ich dann auch wirklich jede Straße einmal langgelaufen bin – aber immerhin verkürzt sich so die Wartezeit am Bahnhof ;)

91.5 km down, 91.5km to go – Bergfest! :)

Andenken des Tages: die Erinnerung an viel Grün und viele Vögel

Erkenntnis für den PCT: nimm eine anständige Kamera mit! Und Gummibärchen.

Gesamtstrecke: 22.36 km
Gesamtanstieg: 227 m
Gesamtabstieg: -211 m
Gesamtzeit: 06:04:01

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