Es ist zum Heulen, aber es hilft nichts – heute ist endgültig Abschiednehmen vom Fitzefatz angesagt. Zum Abschied präsentiert er sich noch einmal vor strahlendblauem Himmel und versucht, uns zum Bleiben zu überreden. Wir wanken sehr, doch die Pflicht (das Reiseprogramm) ruft und so machen wir uns nach dem Frühstück schweren Herzens mit unserem „very new car“ auf den Weg nach El Calafate. Damit wir dort auch ankommen, müssen wir erst einmal tanken. An der vermeintlichen Tankstelle des Ortes stellen wir schnell fest, dass diese bereits seit Jahren geschlossen (abgebrannt?) sein muss und fragen daher in der Touristeninfo gegenüber nach der Tankstelle. Der nette Herr schickt uns über die Straße – zurück zu dem antiquierten Teil von Zapfsäule. Oha. Aber kaum dort vorgefahren, kommt ein pflichtbewusster Mensch aus einem Haus, dem man nicht zugetraut hätte, dass die Tür überhaupt noch funktioniert – und füllt unseren Tank. Wir präsentieren daher stolz: unser „very new car“ vor der nicht mehr ganz so new Tankstelle:
Aus lauter Gram über unsere tatsächliche Abreise fängt Fitzefatz nun an, sich wieder hinter einigen kleinen Wolken zu verkriechen.
Zweieinhalb Stunden später sind wir dann in Calafate angekommen und trennen uns mit (Freuden-) Tränen in den Augen von unserem „very new car“. Wir haben mit nur 877 gefahrenen Kilometern an dem Neuheitsstatus nichts wesentliches geändert und können also guten Gewissens Mittag essen gehen. Hier bekommen wir unseren bisherigen Eindruck, dass El Calafate irgendwie unsympatisch ist, bestätigt – die Bedienung tut genau ihre Pflicht und auch keinen Handschlag mehr. Von Motivation keine Spur. Ist halt alles sehr touristisch – wir vermissen das herzliche Chaltén.
Nach dem Essen stellen wir fest, dass unser „very new car“ bereits verschwunden ist – wie es scheint, sind brandneue Autos sehr gefragt. Wir spazieren noch kurz durch den Park der Nationalparkverwaltung und werden dann zum Flughafen gebracht. Hier heißt es mal wieder, Flughafensteuer blechen (Überraschung) und dann geht es ab nach Bariloche.
Dort angekommen, warten wir noch kurz auf unseren Fahrer. In der Zwischenzeit haben wir Gelegenheit, uns hier zu akklimatisieren. Denn nach dem herrlichen Sonnenschein heute vormittag herrscht hier nun trübes, kaltes Wetter. Unser Fahrer erklärt uns allerdings als erstes, dass heute der erste schöne Tag seit langem sei – die Dinge sind eben relativ. Unser Hotel liegt dafür angenehm im Zentrum und so schlendern wir abends noch eine Runde über die (wenig attraktive) Flaniermeile der Stadt. Immerhin erstehen wir in einem der unzähligen Schokoladen-Läden ein „kleines“ Nougat-Eis:
Zum Abendessen gönnen wir uns wieder einmal ein nettes kleines Rinderfilet und ein kleines Fläschchen Rotwein. Ach ja, und zum Dessert gibt es eine Schokobombe in Form von Mousse au Chocolat und eines Volcáns – ein ganz adäquater Waffel-Ersatz. Nun tut ein Verdauungsspaziergang aber definitiv Not und so flanieren wir noch über den Hauptplatz zurück zum Hotel.