Tag 4 – Echo Lakes bis Lake Tamarack

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Lake Tamarack
Lake Tamarack

Wir wachen morgens auf und fühlen uns bedeutend besser. Die Dusche nutzen wir natürlich direkt nochmal aus (die nächsten 7 Tage sind ja nur noch Seen geplant). Wir packen unsere Sachen zusammen und verlassen gegen halb neun das Zimmer, um gegenüber bei Ernie’s frühstücken zu gehen. Ernie’s entpuppt sich als wahres Kabinett der Köstlichkeiten und wir schlagen uns den Bauch mit leckerem Sandwich, Bratkartoffeln, frisch gepresstem O-Saft und Kaffee voll. Die nette Bedienung ruft uns anschließend ein Taxi und schon sind wir wieder unterwegs, unsere Tour dort fortzusetzen, wo wir sie gestern so unrühmlich unterbrochen haben. (Ja, das Geld fürs Taxi ist der zweite Teil des kleinen Vermögens, denn es waren ja doch keine 2 Meilen.)

So stehen wir kurze Zeit darauf also wieder am geschlossenen Chalet von Lower Echo Lakes und machen uns auf den Weg. Keine 50m später entdecken wir ein Schild, das darauf hinweist, dass das Zelten zwischen dem Highway 50 und der Desolation Wilderness (die noch hinter dem Upper Echo Lake beginnt) grundsätzlich untersagt sei. Soviel zu unserer gestrigen Idee, hier möglicherweise etwas zu finden. Am Ende also alles richtig gemacht.

Am Himmel zeigen sich jetzt einige Wolken, immerhin ist heute der Tag, für den der „Thunderstorm“ angekündigt ist. Na ja, zumindest davon ist bisher nichts zu bemerken. Der Weg führt ein Stück oberhalb des Sees an der felsigen Küste entlang und wir kommen gut voran. Der Lower Echo Lake liegt bald hinter uns und wir passieren den Upper Echo Lake. An beiden Seen ist das Ufer mit kleinen (oder auch mal größeren) Hütten übersät, die offenbar als Feriendomizile genutzt werden. Selbst ein Schild finden wir, das Wanderer explizit darauf hinweist, dass es hier keinen Zugang zum Wasser gäbe. Nun ja… wir genießen einfach die tollen Blicke auf die Landschaft.

Lake Tamarack

Desolation Wilderness

Hinter dem Upper Echo Lake betreten wir offiziell die Desolation Wilderness und nehmen den Abzweig zum Lake Tamarack, den wir als heutiges Etappenziel auserkoren haben. Dort treffen wir auf zwei Ranger, die wir zunächst einmal fragen, ob wir mit unserem Permit, das eigentlich vorsieht, dass wir erst ab morgen in der Desolation Wilderness sind und die Nacht am Suzie Lake verbringen, sozusagen einen Tag zu früh und noch dazu am falschen Ort verweilen dürfen. Nach einer kurzen freundlichen Diskussion und unserer Erklärung, wie und warum es zu dieser Abweichung kommt, lassen sie uns gewähren und bitten uns lediglich, vielleicht nicht gerade die Lagerstelle in erster Reihe zu nutzen, an der wir gerade stehen. Nun, das haben wir eh nicht vor und so machen wir uns auf den Weg zur Rückseite des Sees. Hier finden wir einen wirklich schönen Lagerplatz, der sogar Sonne am nächsten Morgen verspricht.

Es ist noch relativ zeitig am Tag und so gönnen wir uns erstmal einen Kaffee und etwas zu essen. Anschließend bauen wir das Zelt auf und nutzen diesmal alle Sturmabspannungen, die es zu bieten hat. Es ist zwar wolkig und etwas windig, aber auf einen „Thunderstorm“ deutet noch nichts hin. Aber sicher ist sicher… anschließend haben wir noch genug Zeit, um Tagebuch zu schreiben und zu lesen. Zum Abendessen gönnen wir uns heute Beef Stroganoff – ein wahrer Gaumenschmaus! Es ist schon erstaunlich, was in diesen Tüten so stecken kann. Beim Beobachten eines kolossalen Sonnenuntergangs stellen wir fest, dass wir offenbar die einzigen Übernachtungsgäste am See sind, so dass die unterschwelligen Sorgen der Ranger ob einer drohenden Überfüllung sich als unbegründet herausstellen.

Lake Tamarack im Sonnenuntergang
Lake Tamarack im Sonnenuntergang

Mittlerweile ist auch der Wind deutlich stärker geworden und die Geräuschkulisse im Zelt entsprechend. Immerhin regnet es nicht und wir hoffen, dass die Sturmabspannung hält. Mitten in der Nacht werden wir eines besseren belehrt, als eine besonders heftige Windbö unser Zelt plötzlich kurz auf den Boden (also auf uns) drückt. Dummerweise hatten wir vom Innenzelt nur die Fliegengaze-Tür zugemacht, was uns eine ordentliche Ladung Sand und Dreck im Zelt bescherte. Man lernt halt nie aus. Der Rest der Nacht bleibt aber zum Glück einigermaßen ruhig.

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