Day 8: MM 81.7 – 3rd gate water cache – Barrel Springs (MM 101.2)

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Die Nacht war arg windig, aber das hat uns beim Cowboycampen nicht weiter gestört. Emiel hingegen ist mitten in der Nacht sein Zelt kollabiert. Muah, das braucht echt keiner. Nach dem Frühstück geht es flink, denn wir brauchen ja kein Zelt abzubauen. Weiter geht es durch die Wüste. Bei Hitze und heftigem Wind kraxeln wir meilenweit am gleichen Bergzug entlang. Auch immer auf der linken Seite des Berges, so dass mein rechter Fuß irgendwann anfängt zu protestieren, weil er bei jedem Schritt nach innen knickt.

Nach ein paar Meilen treffe ich auf einen Mithiker, der gerade sein Zelt abbaut: Spencer! Und er hat tatsächlich meinen Topfdeckel mitgenommen! Juhuu!

Irgendwann laufe ich auf die Jungs auf, die gerade eine Pause machen. Mit Peter zusammen warte ich auf Antonia, die etwas später vom Campspot los ist. Und wir holen unsere heutigen acht Liegestütze nach. Haben wir irgendwie an Tag zwei gedacht, dass es cool wäre, jeden Tag so viele Liegestütze zu machen, wie wir Tage auf dem Trail sind. Und heute ist eben Tag acht. Ich glaube, nach Tag zehn bin ich raus. (Fun fact: als Peter das durchdachte, kam er zu dem Schluss, dass wir bei Ankunft in Kanada dann entsprechend 2.650 Liegestütze machen müssten. Cringe.)

Danach laufe ich mit Antonia weiter und wir passieren der Reihe nach das erste, zweite und schließlich dritte Gate.

Hinter dem dritten Gate ist eine Viertelmeile off trail der heiß ersehnte 3rd gate water cache. Hier karren Trail Angels mehrmals pro Woche Paletten mit hunderten Gallonen Wasser ran, weil der Abschnitt sonst einfach nicht machbar wäre. Tatsächlich kommt sowas ab und zu mal vor, aber der 3rd gate water cache ist der einzige, auf den man sich mit hoher Wahrscheinlichkeit verlassen kann, weil er akribisch gepflegt wird. Unfassbar. Ich lasse eine Spende da, um den Cache auch in Zukunft zu erhalten.

Wir essen zu Mittag (Wraps mit Thunfisch), füllen Wasser am Cache auf, ich quatsche dort noch kurz mit Steffen und Theresa aus der Nachbarstadt Witten und dann wandere ich weiter. Und das fällt auf einmal echt schwer. Ich werde langsamer und merke, dass ich Hunger habe. Also erst mal einen Riegel und was Trinken. Etwas später noch mal, und kurz darauf wieder. Ich kann einfach nicht so viel essen, wie ich Hunger habe. Ich fühle mich mit jedem Schritt schwächer und bin mir sicher, es heute nicht mehr bis zur nächsten Wasserquelle in fast acht Meilen zu schaffen. Da treffe ich auf Lisa, die sich gerade an einem kleinen Campspot niederlässt und überlege, ob ich auch einfach hier penne. Ich rechne noch, ob das mit dem Wasser hinhauen würde, da bequatscht Lisa mich, erst mal was richtiges zu essen. Ich mache mir einen Dreifachwrap mit Thunfisch, Cheesestick und Meatstick und merke, wie sich nicht nur mein Magen beruhigt, sondern auch meine Lebensgeister wiederkehren.

So gestärkt traue ich mir die verbleibenden sechs Meilen noch zu, auch wenn ich eher spät ankommen werde.

Unterwegs komme ich an allerlei Getier vorbei, sehe endlich meine ersten drei Schlangen (aber keine Klapperschlange), einer Höhle (oder was halt hier so als Höhle durchgeht) und schließlich sogar am 100 Mile Marker. Whoohoo.

Noch eine gute Meile und ich komme in der Abenddämmerung im Camp an. Ich verzichte aufs Zeltaufbauen, mache noch schnell Essen (mit Topfdeckel – yeah) und dann falle ich nach meinem ersten 20 Mile Day tot in den Schlafsack.

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