Day 4: Burnt Rancheria CG (MM 41.5) – Mt. Laguna – Pioneer Mail Picnic Area (MM 52.6)

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Über Nacht ist es plötzlich arg windig geworden und an meinem Plastiktütenzelt reißt und raschelt es ganz schön. Außerdem ist es fies kalt und ich habe Eis auf dem Zelt, als ich aufstehe. Dafür sind die Wolverines bereits aktiv und machen Frühstück. Mega: Papa Joe von Casa de Luna (sie haben jahrelang Hiker aufgenommen und versorgt, aber vor zwei Jahren zu gemacht) backt Pfannkuchen für alle und Kaffee gibt es auch noch. Nach einer Weile sogar mit einem Schuss „Tasty Goodness“, eine Art selbstgebrannter Kaffeelikör. Es ist noch nicht mal acht, aber das Zeug schmeckt tatsächlich schon lecker.

Wir lassen es ruhig angehen, denn der nächste Stop ist Mt. Laguna, der Ort gleich nebenan. Und dort macht alles erst um neun auf. So auch die Laguna Mountain Lodge, zu der ich meine erste Resupply Box geschickt habe.

Im Laden der Lodge werde ich mit einem grummeligen „leave your pack outside like everyone does“ begrüßt. Sowas gibt es also auch, na gut. Es ist fairerweise auch erst halb neun, aber ich bekomme meine Box trotzdem schon und kaufe sogar noch kleine Snacks in dem komplett überteuerten Laden. Und dann versuche ich, das Ganze zu sortieren.

Weiter geht es eher eben dahin und zwar durch einen wunderschönen Pinienwald. Verrückt: die Kienäppel sind gigantomanisch!

Nach einer kleinen Pause geht es aus dem Wald heraus und ich laufe auf einen Abgrund zu. Und in dem Moment, wo ich dort ankomme, wird aus dem bisherigen Wind plötzlich Sturm. Hier fällt der Wind einfach in die Wüste runter. Und was für Wüste. Soweit das Auge reicht nichts als Sand und Stein. Mir wird Angst und Bange, dass ich da als nächstes durch muss. Aber zum Glück biegt der Weg vorher ab und verbleibt auf der Höhe. Leider nimmt der Wind kein Stück ab.

Bei aller Kargheit, die sich hier zeigt, tauchen zwischendurch doch immer wieder auch wunderschöne Blüten auf. Der Sturm wird allerdings so heftig, dass ich meinen Windbreaker raushole. Nur das mit dem Anziehen dieses 65g leichten Stück Stoffs ist bei Sturm so eine Sache… zum Glück kommen zwei Schweizer Mitwanderer vorbei und helfen mir in die Jacke, hihi.

Irgendwann dann das erste kleine Highlight: der 50 Mile Marker – yeah!

Von hier ist es nicht mehr weit bis zum heutigen Tagesziel, einer Picnic Area. Denn dort gibt es das nächste Mal Wasser. Dummerweise stellt sich dort raus, dass Übernachten verboten ist. Hmmmm… wir lassen uns von einem Einheimischen überzeugen, trotzdem hier zu bleiben. Meine Knie sind dankbar.

Wir versuchen, im Sturm die Zelte aufzustellen und mit Steinen abzuspannen. Ein ziemliches Unterfangen. Außerdem holen wir Wasser. Ja, der Tank sieht eklig aus und ja, es steht dran, dass man das Wasser nicht trinken soll. Wir holen es trotzdem, was mir einen vorwurfsvoll Blick einer Familie einbringt, der sagt „Mädel, kannst du nicht lesen, bist du bescheuert?“ – jaaa… wir filtern ja.

Danach legt sich zum Glück der Wind, aber es ist saukalt. Wir lassen uns unser Essen schmecken und dann verkriechen wir uns in die Schlafsäcke. Ich lasse die Windhose an.

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