Nach dem Frühstück geht es heute los und quasi direkt nach der nächsten Ecke stoßen wir auf eine kleine Trail Magic in Form einer Dose voller Werther’s Echte. Yummi. Dann geht es zunächst mal wieder bergauf. Da es aber noch früh am Morgen ist, laufen wir an vielen Stellen noch durch Schatten. Das macht es deutlich erträglicher. Ich laufe heute zusammen mit Peter und nutze gleich mal die Zeit, um ihm ein paar nützliche Worte auf deutsch beizubringen. Zwei Bier bitte… zum Beispiel. Eine kleine Pause machen wir auf einem Felsen in der Sonne und dann geht es weiter bis zum Kitchen Creek, einem kleinen Bachlauf, auf den wir vom Berghang aus hinabsehen. Einige Hiker sind bereits unten, also gehen wir auch hin.
Ich hänge meine Füße ins Wasser, es ist brutal kalt. Der erste springt ins Wasser und scheint es zu überleben, der zweite folgt… und dann schlägt der volle Herdentrieb zu. Scheiß Peer Pressure ;) Das Wasser ist übel kalt, aber reinspringen ist überraschenderweise weniger schlimm als nur die Füße reinzuhängen.
Dann trocknen wir auf den Felsen und lassen es uns einfach eine Weile gut gehen. Das Leben ist schön :)
Weiter geht es immer am Berghang entlang. Wir kreuzen eine Straße (die erste, über dir wir tatsächlich drüberlaufen) und danach präsentiert sich die Wüste in voller Blütenpracht. Es ist einfach wunderschön und der Weg ist auch ganz gut machbar.
Unser nächstes Etappenziel ist ein Bach, an dem es wieder Wasser gibt. Und hier scheiden sich nun die Geister. Einige wollen hier bleiben oder nicht mehr allzu weit gehen. Ich will noch bis nach Boulder Oaks. Das sind noch sechs Meilen, aber ich hab gelesen, dass da ab heute Nachmittag ein paar Trail Angels für eine ganze Menge Trail Magic sorgen wollen. Wenn das kein Anreiz ist :)
Tatsächlich laufen sich die letzten Meilen ganz gut und so kommen wir bald schon am Burnt Rancheria Campground an. Hier begrüßt uns eine Horde Mädchen mit der Frage, ob wir echte Hiker wären, weil einige von ihnen das nicht glauben würden. Wir bestätigen, aber dass wir bis nach Kanada laufen wollen, übersteigt dann doch das Vorstellungsvermögen der Mädels.
Ein kleines Schild weist direkt schon den Weg zur Trail Magic und dann stehen wir auf dem Campground, auf dem ordentlich was los ist. Die „Wolverines of the PCT“ geben Shakedowns, wenn man möchte (sie gehen durch dein Gepäck und sagen dir, was du alles nicht brauchst), Morgan ist Physiotherapeutin und schaut sich Hiker Issues an (meine Knie tun etwas weh, aber Morgan drückt etwas daran herum und befindet dann, ich kann weitergehen, die umgebenden Muskeln müssen sich nur erst aufbauen) und dann gibt es auch noch den Poop Talk. Grandios.
Ach ja, diese tausenden Löcher voll Eicheln im Baum? Jepp, machen die Vögel hier. :)
Das „erfrischende“ Bad erinnert mich doch sehr an unser abendliches „Vollbad“ in dem Schmelzwasserbach auf Kamtschatka. Der Füllstand ist ähnlich und die Temperatur sicher auch. Aber das sind halt die tollen Erlebnisse, die so eine Tour besonders machen.
Liebe Grüße aus der Heimat
Oh ja – war ähnlich. Aber zumindest schien hier noch die Sonne. Das hat das Trocknen hinterher deutlich vereinfacht. LG zurück von MM 101 :)