Nach dem kleinen Gewaltmarsch von gestern wartet heute eine wesentlich kürzere Erholungsetappe auf uns. Das ist auch gut so, denn meine Füße quittieren das Aufstehen heute mit anhaltendem Schmerz und Dominik fragt sich wohl insgeheim, worauf zum Teufel er sich hier eingelassen hat. Frühstück gibt es für uns heute im „Dorfladen“ ein paar Häuser weiter. Hier können wir uns das Frühstück nach Belieben zusammenstellen (und die beiden Damen legen uns das ein oder andere Schmankerl ans Herz) und bekommen das Ganze dann liebevoll serviert. Irgendwie cool und wirklich lecker. Und dann geht’s durch Osterspai zurück zum Rheinsteig. Verdammt, ging das gestern so bergab, wie es heute bergauf geht?? Meine Wadenmuskulatur droht bei jedem Schritt zu zerreißen. Argh.
Nach viel zu langem Aufstieg sind wir endlich wieder auf dem Rheinsteig. Jetzt geht es zumindest auf Waldwegen weiter bergauf, das ist nicht ganz so fies wie auf Asphalt. Und ganz eigentlich war der Aufstieg auch gar nicht so lang und so steil, wie er sich anfühlte, sondern wir waren einfach noch nicht warmgelaufen – aber er fühlte sich eben ganz grauselig lang und steil an.
Wir kommen an einer Schutzhütte vorbei, die nicht nur eine coole Hütte bietet, sondern auch noch dreierlei Rutschen. Mega! :) Dann geht es relativ eben dahin – wir spazieren oberhalb des Rheins auf einer Höhe vor uns hin und kommen alsbald auf den Filsener Kirschpfad. Nett hier – wird vorgemerkt fürs Frühjahr. Sieht während der Kirschblüte bestimmt mega aus.
Es geht weiter recht eben dahin. Immer oberhalb des Rheins, mit vielen tollen Ausblicken und nur ab und zu von einem kürzeren Anstieg unterbrochen. So wandern wir an Kamp-Bornhofen vorbei und bis zu den beiden „Feindlichen Brüdern„, den Burgen Sterrenberg und Liebenstein. Beide haben eine Schildmauer in die Richtung der jeweils anderen Burg. Daher rührt der Name „Feindliche Brüder“, obwohl beide offenbar nie verfeindet waren.
Die Burg Sterrenberg lassen wir noch links rechts liegen, aber als wir praktisch durch die Burg Liebenstein hindurchwandern, kommen wir nicht umhin, dort in der Gastronomie einzukehren. Eigentlich wollte das Burgfräulein gerade zu machen, aber wir bekommen noch schnell eine große Apfelschorle und genießen dann die Aussicht von der Burg auf den Rhein.
Jetzt geht es noch mal ein wenig bergauf, aber dann führt der Weg schon wieder recht eben dahin. In Lykershausen ist nix – außer einem Eck-Kiosk, wo wir uns ein Ein kaufen. Damit lässt sich die pralle Sonne ganz gut ertragen, die uns auf den Pelz scheint, als wir die letzten Kilometer zurücklegen.
Recht zeitig kommen wir in Kestert an, unserem heutigen Etappenziel. Das Hotel Krone stellt sich als riesig heraus und wird ebenfalls von Busladungen bevölkert. Aber wir bekommen die Ferienwohnung mit Blick auf den Rhein zugewiesen und haben eine Menge Platz und unsere Ruhe. Und zum Abendessen gibt es kein Buffet, sondern Essen à la carte. So darf das sein.
Gesamtanstieg: 548 m
Gesamtabstieg: -531 m
Gesamtzeit: 06:56:46