Heute Morgen trennt sich unser Reisetrüppchen auf. Ein Teil wird zum Hubschrauber-Flugplatz gebracht und fliegt entweder ins Tal der Geysire oder zum Kurilensee. Beides sind großartige Bären-Beobachtungsreviere und die Flüge bestimmt grandios. Seit ich aber auf La Réunion erlebt habe, wie nervig Hubschrauber für alle sind, die nicht drin sitzen, bringe ich das irgendwie nicht mehr übers Herz. Und so machen Mama und ich uns einen relaxten Tag in Petropavlovsk (Петропа́вловск-Камча́тский), der Hauptstadt Kamtschatkas.
Auf dem Weg nach Petropavlovsk halten wir in Elisovo (Елизово) kurz an einem Denkmal mit den Worten „Hier beginnt Russland“ – ist wohl alles eine Frage der Blickrichtung :)
Petropavlovsk selbst ist jetzt ehrlich gesagt kein wirkliches Highlight. Also kaufen wir uns an der Strandpromenade einen Kaffee, schlendern an der Avatscha-Bucht entlang und genießen die Sonne.
Petr und Pavl (so erklärt sich Petropavlovsk) An der Strandpromenade Im Zentrum In der Avatscha-Bucht
Am Nachmittag kaufen wir uns noch sogenannte „Unterarschler“ – es handelt sich um Schaumstoff-Sitze, die unsere russischen Guides beim Wandern immer unter den Hintern gebunden tragen – sehr praktisch, wenn man bei einer Pause nicht erst danach kramen muss.
In einer Markthalle probieren wir allerlei Leckereien und dann holen wir den Rest der Truppe von ihren Rundflügen wieder ab. Jepp, sie erzählen sehr begeistert von ihren jeweiligen Touren. Auf dem Weg sammeln wir noch den Rest unserer Guides ein und dann fahren wir zum Vulkan Avatscha (Авачинская сопка).
Der Weg zum Vulkan verlangt Schenja wieder alles ab. Mehr als einmal nimmt der Kamas eine gefährliche Schräglage ein oder gräbt sich tief in den vom tauenden Schnee aufgeweichten Boden. Doch schlussendlich ist es geschafft und wir kommen an den Hütten am Fuße der Avatscha an.
Ja, das ist der Weg. Was gibt’s denn da zu sehen? Die Avatscha! Im Sonnenuntergang
Nach Ankunft heißt es noch Aufteilen auf unsere zwei Zimmer. Flugs durchgezählt und dann finden Mama und ich uns in Weltklasse-Gesellschaft in einem rustikal-gemütlichen Sechsbettzimmer. Zum Abendessen geht’s nach nebenan in die Küchen-Hütte, wo Lena schon wieder lecker Essen gezaubert hat.
Beim Abendgebet erklären Anton und Regina uns den Plan für den nächsten Tag. Der Wecker wird wieder viel zu früh klingeln, dafür gibt es wieder kräftiges Frühstück und Fresspakete für unterwegs – und dann erklimmen wir die Avatscha. Schlappe 1.900 Höhenmeter auf ca. 9km Strecke. Heiliger Strohsack…!