Fast zu vernachlässigen – die ISO

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Ziemlich fies verrauschtes Bild, aber ich hatte kein Stativ, um länger belichten zu können
Ziemlich fies verrauschtes Bild, aber ich hatte kein Stativ, um länger belichten zu können

Wieso steht das hier, wenn es fast zu vernachlässigen ist? Na ja… weil eben nur fast. Die ISO gibt die Empfindlichkeit des Sensors an. (Ich erspare mir und dir die technischen Ausführungen dazu.) Je höher ich die ISO einstelle, desto empfindlicher reagiert der Sensor und desto weniger tatsächliches Licht benötige ich, um das Bild noch ausreichend zu belichten.

ISO-Wertreihe. Die grünen Werte sind "ganze" Stufen, die jeweils zu einer Verdopplung der Empfindlichkeit führen
ISO-Wertreihe. Die grünen Werte sind „ganze“ Stufen, die jeweils zu einer Verdopplung der Empfindlichkeit führen

Die ISO hochzudrehen kann also sehr hilfreich sein, wenn mein Motiv für eine Belichtung aus der Hand zu dunkel ist und ich kein Stativ dabei habe. Oder wenn ich aus anderen Gründen nicht länger belichten kann oder will – z.B. um Bewegungen im Bild nicht verwischen zu lassen.

Warum also die ISO nicht einfach standardmäßig möglichst hoch einstellen, könntest du dich zu Recht fragen. Nun, die Kehrseite der ISO besteht darin, dass mit steigender Empfindlichkeit des Sensors auch das Bildrauschen zunimmt. (Das hat etwas mit verstärkter Störspannung zwischen den Pixeln des Sensors zu tun, das du hervorragend in der entsprechenden Fachliteratur nachlesen kannst, wenn es dich interessiert.) Verrauschte Bilder sind nicht so mega schön. Darum gilt als einfache Faustregel: halte die ISO im Interesse Deiner Bildqualität immer so niedrig wie möglich und schraube sie nur dann hoch, wenn es unbedingt sein muss. Es ist natürlich hilfreich, wenn man seine Kamera kennt und weiß, bis wohin man die ISO noch „gefahrlos“ hochdrehen kann.

Ziemlich fies verrauschtes Bild, aber ich hatte kein Stativ, um länger belichten zu können
Ziemlich fies verrauschtes Bild, aber ich hatte kein Stativ, um länger belichten zu können

Übrigens wird das Bildrauschen umso fieser, je kleiner der Kamerasensor ist und umso mehr Pixel auf dem Kamerasensor untergebracht sind (Stichwort Störspannung zwischen eng sitzenden Pixeln). Handys beispielsweise haben sehr kleine Sensoren mit immer mehr Pixeln. Darum versucht die Kamera-Software, das Bildrauschen möglichst gut wieder rauszurechnen – klar, dass darunter Bild-Details leiden.

So… nachdem du dich nun erfolgreich durch den Zusammenhang von Belichtungszeit, Blende und ISO gekämpft hast, darfst du dich freuen: im nächsten Beitrag wird es praktisch.

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