Nun beginnt er also, mein letzter wirklicher Tag auf San Cristóbal. Wie gestern vereinbart, will ich mich mit Nina am Strand treffen. Vorher geht es aber zum Frühstück zu meiner Gastfamilie. Der Opa hat sein Versprechen von gestern wahr gemacht und steht, als ich ankomme, in der Küche und macht Empanadas. Ich helfe also noch schnell ein wenig und dann gibt es Frühstück. Anschließend bringe ich meine Wäsche noch eben zur Wäscherei, schaue im Büro vorbei, wo ich William antreffe, der sich noch ausgiebig bei mir bedankt und mich verabschiedet und dann geht es an den Playa Mann. Es ist ein traumhaft schöner Tag und die Sonne scheint – ich lasse also vorsichtshalber wieder die langen Sachen an. Verbrannte Schultern kann ich zum Backpacken in Patagonien nun wirklich nicht gebrauchen. Nach einer Weile gehen wir schwimmen und stellen fest, dass es am Playa Mann außer unzähligen Lobos eigentlich nichts Aufregendes gibt.
Nach einer Weile spazieren wir daher weiter zum Strand Punta Carola und schon beim Ankommen sehe ich, wie ab und zu kleine Schildkrötenköpfe aus dem Wasser auftauchen. Na, das sieht doch vielversprechend aus und so flitzen wir direkt ins Wasser (Nebenbemerkung: es ist und bleibt der Pazifik und damit kalt). Und nach wenigen Schwimmzügen habe ich die erste Schildkröte gefunden. Da ich heute nur eine Schwimmbrille und keine Schnorchelmaske dabei habe, muss ich ab und zu auftauchen, aber das stellt sich als ganz witzig heraus, denn so kann ich gleichzeitig mit der Schildkröte auftauchen und ihr direkt in die Augen sehen.
Nach dem Schwimmen packen wir langsam unsere Sachen und machen uns auf den Weg ins Mockingbird, einen letzten Kaffee zu trinken. Aus dem einen Kaffee werden zwei und begleitet werden sie von einem Stück Melone, Brownies und einem O-Saft, aber wir haben wie immer eine tolle Zeit hier und nach wenigen Minuten taucht auch die Clark-Familie aus England wieder hier auf. So kann ich mich von allen noch einmal richtig verabschieden, inkl. des Personals im Mockingbird. Auf dem Rückweg zu meiner Gastfamilie hole ich noch schnell meine Sachen aus der Wäscherei ab – das nenn ich mal Service.
Zum Abendessen gehen wir dann in ein Restaurant in die Stadt und essen gegrilltes Huhn (selbstverständlich mit Reis und Bohnen). Anschließend spazieren wir gemeinsam noch einmal den Malecón hinauf und hinunter – insgesamt ein schöner Abend. Und dann heißt es für mich auch schon Rucksack packen.