Der Morgen beginnt für uns bereits, bevor die Sonne über die umliegenden Berge gekrochen ist – der Jetlag ist noch nicht überwunden. Es ist erstaunlich kalt und so machen wir als erstes schnell Frühstück mit einem heißen Kaffee. Die 2-in-1 bzw. 3-in-1 Instant-Kaffeeportionen bewähren sich hier hervorragend. Dazu gibt es eigenhändig zusammengemixtes Müsli – das Beste aus dem, was der Supermarkt hergegeben hat, aber geschmacklich wirklich kein Highlight. Unter Müsli werden hier eher zuckersüße aufgepoppte Crunchy-irgendwas verstanden. Volumentechnisch eine Katastrophe und so blieb es bei Haferflocken mit Honig-Mandel-Vanille-Irgendwas. Geht so. Immerhin hat sich niemand an unseren Bärenkanistern vergriffen. Und mittlerweile hat es auch die Sonne über den Berg geschafft und es wird schnell warm.
Anschließend bauen wir das Zelt ab, packen die Rucksäcke wieder zusammen und machen uns gegen halb zehn auf den Weg. Den Anfang des Weges kennen wir ja schon von gestern. Am Bach füllen wir die Getränkeflaschen mit fließend Wasser auf. An dem besagten Abzweig setzen wir dann unseren Weg auf dem TRT fort, bis wir einige Zeit später am Round Lake ankommen. Hier ist etwas mehr los, aber eine sehr ruhige Pause mit etwas Trail Mix ist immernoch locker drin.
Weiter geht der Weg anschließend wieder durch Wald und über Wiesen. Überall freuen wir uns an gelben Gräsern oder kleinen gelben Birken. Herbst ist schon eine tolle Jahreszeit. Einige Zeit später treffen wir nahe des Upper Truckee River auf den Pacific Crest Trail (PCT). Diesem könnte man nach Süden bis Mexiko und nach Norden bis Kanada folgen. In den nächsten Tagen folgen wir ihm Richtung Kanada – wenn auch nur ein paar Meilen weit, bis sich TRT und PCT wieder trennen.
Von hier sollen es nur noch 2,5 Meilen bis zum Showers Lake, unserem heutigen Tagesziel, sein. Was der Holzpfeiler verschweigt: die zweite Hälfte davon geht es stetig bergauf. Und natürlich brennt die Sonne weiter kräftig vom Himmel. (Hatte ich schon erwähnt, dass die Rucksäcke täglich schwerer zu werden schienen?) Dennoch haben wir es irgendwann geschafft gehabt und hinter dem Bergkamm zeigte sich der Showers Lake. Der Abstieg war schnell erledigt und wir suchten uns wieder ein schönes Plätzchen. Da der Tag sozusagen noch jung war, nutzten wir den See, die verbleibende Sonne und den relativ kräftigen Wind für einen Waschtag.
Zum Abendessen gibt es – wegen des Windes zwischen einigen Bäumen versteckt – Chicken with Rice. Durchaus ziemlich lecker. Im Gegensatz dazu schmeckt die gute Schokolade von zu Hause wiederum irgendwie fad und geschmackslos. Es wird, kaum dass die Sonne untergeht, kalt und kälter. Dafür legt sich der Wind aber ein wenig und wir verkriechen uns wieder in die Schlafsäcke. Gute Nacht.
Gesamtanstieg: 0 m
Gesamtabstieg: 0 m