Heute haben wir wiederum nur 18 Kilometer vor uns – und wir kommen gleich zu Beginn unserer Etappe an der berühmten Loreley vorbei. Und was noch viel besser ist: da wir gestern ja schon nach Heide aufgestiegen sind, geht es heute mal nicht direkt mit einem Anstieg los! Beim Frühstück treffen wir Sabrina wieder, die ich ja zuerst auf Etappe 2 und dann noch einmal nach meinem Ruhetag in Sayn getroffen hatte.
Nach dem Start spazieren wir aus Heide hinaus und dann geht es sogar ein bisschen bergab. Nach nur einem Kilometer stehen wir dann auch schon am Eingang der Loreley. So früh am Morgen haben wir hier noch alles für uns alleine – und das bei schönstem Sonnenschein. Wir tingeln ein wenig durch die Anlage, genießen den berühmten Rheinblick vom Loreley-Felsen (und ersparen dem Rest der Welt unseren Gesang) und dann folgen wir dem Rheinsteig weiter.
Es geht eine ganze Weile recht gemütlich dahin und wir können einfach mal so die Gegend genießen. An einem kleinen Ausguck machen wir eine kurze Pause und schnacken kurz mit einem anderen Wanderer.
Dann ist es endlich mal wieder Zeit für ein paar knackige Höhenmeter. Erst steil bergab und danach – logischerweise – wieder steil bergauf. Und als wäre das nicht fies genug, werden wir dabei auch noch von Mücken aufgefressen. Argh! Was haben die um diese Jahreszeit eigentlich noch hier verloren?? Wir kämpfen uns ein paar Felsen hinauf und dann geht es endlich wieder etwas gemächlicher dahin.
Durchschnaufen ist angesagt. Es geht in einem Bogen um Dörrscheid herum und dann beginnen wir auch schon den Abstieg in Richtung Kaub, unserem heutigen Tagesziel.
In Kaub kommen wir eine Stunde „zu früh“ an, denn in unserem Hotel ist die Rezeption noch nicht besetzt und wir kommen nicht rein. Also vertreiben wir uns die Zeit im örtlichen Biergarten-Café-Restaurant – man weiß es nicht so genau, aber es gibt Kaffee, Kuchen und kühle Getränke und so lassen wir uns das gerne gefallen.
Anschließend können wir im Hotel Berlin einchecken und bekommen erfreulicherweise ein Zimmer nach hinten. Das bedeutet, wir haben zwar keinen Rheinblick, aber dafür fährt auch nicht ständig die Bahn direkt vor unserem Fenster lang und wir haben Ruhe. Das müssen wir nämlich leider feststellen: die vermeintlich idyllischen Rheindörfer hier leiden alle am Bahnverkehr. Denn links und rechts vom Rhein geht jeweils eine Bahntrasse lang. Und da es aufgrund der Steillagen kein breites Ufer gibt, schmiegen sich Bahngleise und Häuser kuschelig eng aneinander. Nicht so idyllisch. Personzüge gehen noch, Güterverkehr ist ziemlich heftig.
Nach Dusche und etwas Wäschewaschen wollen wir uns ein Restaurant fürs Abendessen suchen. Erstaunlicherweise hat der Ort dafür genau eins zu bieten: das eher vornehme Turmrestaurant. Na gut, dann eben dort. Wir ergattern grad noch den letzten Tisch – das Essen ist allerdings wirklich richtig gut. So geht ein weiterer Wandertag lecker zu Ende – und wir freuen uns auf einen Ruhetag morgen.
Gesamtanstieg: 439 m
Gesamtabstieg: -573 m
Gesamtzeit: 05:36:13