Perspektive ist keine Frage des Zooms! Der Zoom verändert im Wesentlichen den Bildausschnitt. Bei der Perspektive geht es vielmehr darum, das Motiv aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten. Daher hat die Wahl der Perspektive zwangsläufig etwas mit Bewegung zu tun. Zwei extreme Perspektiven sind die Vogelperspektive (extrem hoher Standpunkt relativ zum Motiv) und die Froschperspektive (extrem niedriger Standpunkt relativ zum Motiv).
Eine einfache Übung hilft dir, die Wirkung verschiedener Perspektiven zu verstehen: nimm ein Hauptmotiv im Vordergrund auf und bewege dich anschließend – näher an das Motiv heran, weiter davon weg, nach links oder nach rechts, klettere irgendwo hinauf oder geh in die Hocke. Verändere dabei jeweils den Zoom so, dass Dein Hauptmotiv immer ungefähr gleich groß im Bild dargestellt ist. Sieh dir anschließend anhand Deiner Aufnahmen an, wie sich die veränderte Lage des Hauptmotivs vor seinem Hintergrund auf die Bildwirkung und damit die Aussage deines Bildes auswirkt.
Arbeite auf Augenhöhe!
Besonders wichtig ist die Wahl der Perspektive beim Fotografieren von Menschen. Achte darauf, möglichst auf Augenhöhe zu arbeiten! Wenn ich z.B. ein Kind aus meiner eigenen Augenhöhe aufnehme, wirkt die Aufnahme schnell „von oben herab“. Zusätzlich werden die Proportionen ungünstig verzerrt (großer Kopf, kleine Füße). Begebe ich mich hingegen auf die Augenhöhe des Kindes, wirkt das Bild sehr viel natürlicher und ansprechender.
Gerade Fotos von Kindern wirken sehr viel ansprechender, wenn ich mich für die Aufnahme auf Augenhöhe mit dem Kind begebe. Natürlich kann ich auch diese Regel bewusst brechen, um einen entsprechenden Bildeindruck zu erzielen. Allerdings sollte ich dann ziemlich genau wissen, was ich tue.