Nach dem Essen und dem letzten Blogbeitrag zeigt ein Blick auf die Livecam der Abisko Sky Station, dass es um halb zehn endlich soweit ist: der Himmel ist zumindest etwas aufgeklart und zwischen den Wolken lugen ein paar Nordlichter hervor. Wir schnappen also unsere Fotoausrüstung, packen uns in die dicken Klamottenschichten und gehen los. Unser Ziel ist noch einmal der Torneträsk, doch bereits direkt vor der Tür muss die Kamera das erste Mal herhalten. Das Nordlicht thront direkt über unserer Unterkunft und lässt sich nicht einmal von der ganzen Beleuchtung abhalten.
Wir stapfen hinunter zum See und bauen das Stativ erst einmal am Ufer auf. Da rutscht es zumindest nicht so wie auf dem blanken Eis. Die Wolken ziehen immer mehr zu, aber uns gelingt zumindest der Beweis, dass Nordlichter nicht immer nur in grün daherkommen…
Irgendwann ist es allerdings so bewölkt, dass kaum noch Nordlichter zu sehen sind. Außerdem müssen wir morgen wieder halbwegs früh raus, weil wir ja abreisen müssen. Wir packen also unser Zeug zusammen und stiefeln vom See wieder Richtung unserer Hütte. Plötzlich reißt am Himmel ein Wolkenloch auf und das Nordlicht fällt regelrecht auf uns herunter. So schnell kann ja keiner die Kamera aufs Stativ bauen! Kaum, dass alles steht und ich auf den Auslöser drücken kann, ist das Schauspiel auch schon wieder zu Ende.
Zu Hause angekommen, machen wir uns bettfertig. Anschließend werfe ich noch einen letzten Blick vor die Tür und würde am liebsten wieder die Kamera einpacken und losziehen. Der Himmel hat wieder aufgeklart und leuchtet einfach überall grün. Schweren Herzens verabschieden wir uns vom Nordlicht – es ist einfach schon viel zu spät… Uns bleibt die Gewissheit, dass in zehn bis elf Jahren wieder ein Maximum an Sonnenaktivität ansteht.
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