Vergleichsoperatoren und Englischtest

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Zum heutigen Tag gibt es eigentlich nicht so besonders viel zu berichten. Wir haben in der Schule die üblichen Ausmal-Arbeiten gemacht und Sport-Unterricht gab es auch mal wieder. Anschließend stand auf dem Lehrplan, den Kindern die Vergleichsoperatoren „<“ und „>“ beizubringen. Ich erzähle der Lehrerin also, wie ich das damals beigebracht bekommen habe (ein Vogel, der seinen Schnabel immer zu der Seite hin öffnet, auf der mehr Futter ist) – und sie findet die Idee richtig klasse. Sie erzählt mir, wie sie es den Kids in Ecuador beibringen – und ich verstehe den Ansatz ungefähr beim dritten Erklärungsversuch. Also bittet sie mich, es mit meinem Ansatz zu versuchen und den Kids das Thema nahezubringen. Puh – mein erster eigener Lehrauftrag für 33 wilde Fünfjährige. Ich gehe das Thema also an, indem ich ein kleines Vögelchen an die Tafel male – es wird umgehend als Küken identifiziert. Ich gebe dem Hühnchen also einen netten Namen: Frank, el Pollito. Und dann geht es los – ich male Futterhäufchen (Maiskörner) links und rechts von Frank und male den Schnabel auf die entsprechende Seite von Franks Kopf. Die Kinder blicken sofort durch (auch wenn das mit dem Zuhören so eine Sache ist). Dann geht es an den nächsten Schritt: wir versuchen, das Bild in einen Satz à la „fünf ist größer als drei“ oder „drei ist kleiner als fünf“ umzusetzen. Hier wird es schon schwieriger. Die Kinder sagen gnadenlos, dass drei größer ist als fünf – und erst wenn man sie fragt, ob das wirklich sein kann, denken sie nochmal drüber nach und entscheiden, dass es vielleicht doch eher andersherum ist. Aber nach einer Weile haben zumindest einige den Dreh raus und verstehen, was die Worte größer und kleiner wirklich bedeuten. Dann muss ich Frank el Pollito leider verwirren, denn links und rechts von ihm liegen jeweils gleich große Futterhaufen. Ich frage die Kinder, was Frank nun wohl machen wird. Und ausgerechnet Angelito, der (zum Spott seines Namens) mit Abstand größte und dickste Junge der Klasse, erklärt: „Frank isst beide Seiten!“ – hahaha, sehr schöne Antwort! Ich führe daraufhin das „=“ ein und unsere Zeichensammlung ist vollständig. Da ich morgen nicht hier bin (fliege nach Isabela für ein langes Wochenende), bin ich gespannt, was nächste Woche noch übrig ist von dem Wissen.

Nach der Schule und dem Mittagessen gehe ich wieder ins ProjectsAbroad-Büro, wo wir mit der dritten Gruppe heute einen Test schreiben. Ein erstes Sichten der Ergebnisse lässt uns daran zweifeln, dass wir auch nur ein Blatt vorfinden werden, das die 50% erreicht – offenbar haben sie von den Übungen der letzten Tage überhaupt nichts verstanden. Es ist schon etwas deprimierend.

Nach dem Mockingbird und dem Abendessen fahre ich dann ins neue Haus und packe meine Sachen für die Reise nach Isabela.

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