So, 28.12.2003

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Heute ist die argentinische Seite der Wasserfälle dran. Zu unserer großen Freude kommen wir auch hier (diesmal als „Bürger“ des Mercosul) deutlich preiswerter in den Park hinein. Irgendwie war heute morgen schon keine Sonne zu sehen. Aber als wir jetzt durch den Park laufen, setzt auch noch leichter Regen ein. Kommen an der zweiten Zugstation an und kaufen erst einmal für jeden ein Regencape. Zahlen mit Kreditkarte, weil der brasilianische Real hier merkwürdigerweise weniger wert ist als der argentinische Peso. Dinge gibt’s… ;-)
Fahren dann mit dem kleinen Besucher-Zug bis ans Ende und schauen uns die argentinische Seite an. Es regnet ununterbrochen. Da es aber nicht kalt ist, stört uns das nicht allzu sehr. Erstaunlicherweise ist das Wasser, das von den Fällen hinaufstiebt, wärmer als der Regen. Fahren mit dem Zug wieder ein Stück zurück und laufen zu einem Restaurant, in dem wir Mittag essen. Dann laufen wir weitere Touristenpfade ab und genießen die immer wieder neuen Ausblicke auf die tosenden Wassermassen. Einfach beeindruckend. Laufen hinunter zum Anlegeplatz der Boote und setzen über auf die Insel San Martin. Dort wandern wir noch etwas herum (werden abwechselnd vom Regen oder vom Wasserfall pitschnass) und warten, bis die Zeit für unsere „Gran Aventura“ Bootstour heran ist. Spätestens, als wir diese mitmachen, wird klar, dass der Fluss bedeutend mehr Wasser führt als noch vor anderthalb Monaten. Der Fluss hat teilweise Hochseecharakter, so hohe Wellen gibt es dort. Und die Verwirbelungen lassen die Herzen der Wildwasserfreunde höher schlagen. Jedenfalls kämpfen sich die Boote regelrecht durch die Wellen und an die Fälle heran. Diesmal fährt der „Kapitän“ aber nicht in den Wasserfallteil, in den er bei meiner ersten Tour gefahren ist, sondern in einen „kleineren“ daneben. Der erstere ist inzwischen derart wild, dass er mit seinem Boot schlichtweg keine Chance hat, heranzukommen. Steht zwischendurch immer wieder vor einer zwei Meter hohen Wand aus sich überschlagenden Wellen. Einfach beeindruckend. Und einigermaßen beruhigend, eine Schwimmweste anzuhaben. Als er auf den ersten Fall zufährt, geht ein gespannter Schrei durch das Boot, der abrupt verstummt, als alle feststellen, dass das von oben ins Boot klatschende Wasser nicht wie erwartet eiskalt, sondern im Gegenteil, angenehm warm ist. Dinge gibt’s… Leider ist die Bootsfahrt natürlich wieder viel zu schnell vorbei. Aber als wir aussteigen, dürfen wir feststellen, dass es aufgehört hat, zu regnen. Es kommt sogar ein wenig Sonne raus. Na immerhin was. Hören uns noch die Flora-Führung auf dem LKW an und dann geht es zurück ins Hotel – erst einmal trockene Klamotten anziehen. Im Hotel wird noch etwas Fußball gespielt und gebadet und nach dem Abendbrot nehmen wir Neumanns Angebot an, uns nach Foz rein zu fahren, uns die Stadt zu zeigen und eine Bar aufzusuchen. Finden eine wirklich unglaublich gute Cocktailbar und lassen es uns richtig gut gehen. Empfehlen unserem Kellner, eine Filiale in Floripa aufzumachen. Zu unserem Bedauern meint er, dass sie dort sogar schon mal eine Filiale hatten. Hatten? Hatten… schade.