Der Bus fährt nicht mehr über „Autobahnen“ oder Landstraßen – nein, er hoppelt sich über teilweise ungepflasterte Sträßlein entlang. Wenn ich nicht genau wüsste, dass Foz zwar mitten im Wald liegt, aber sehr gut erschlossen ist, würde ich jetzt doch etwas ins Grübeln kommen. So mache ich mich über mein Frühstück her und versuche, eine Position zu finden, in der der Popo noch nicht so sehr weh tut. Nach 13 Stunden werden auch die bequemsten Sitze unbequem. Dann kommen wir in Foz an und werden auch direkt von unserem Fahrer abgeholt. Er stellt sich vor als Herr Neumann. Na wie praktisch. Neumann ist unser Fahrer und Reiseleiter für die nächsten Tage. Sprechen kurz das Programm durch (haben dabei alle Freiheiten) und lassen uns dann erst mal ins Hotel bringen. Das Hotel hat einen Pool, den wir erst einmal begeistert frequentieren, denn hier in Foz ist es noch heißer als in Floripa. Das Personal vom Hotel ist nett, aber irgendwie fast komplett spanisch-sprachig. Bin mir sicher, noch auf brasilianischem Terrain zu sein. Man nutzt also auch hier gern billigere ausländische Arbeitskräfte. Macht aber nicht viel, denn die meisten Hotelgäste sind auch aus Argentinien oder Paraguay – wir sind also die einzigen, die Sprach-Probleme haben. Zum Glück ist das Spanische dem Portugiesischen aber ziemlich ähnlich und so kommen wir eigentlich ganz gut klar. Gegen Mittag werden wir von Neumann wieder abgeholt und fahren in den Nationalpark hinein. Brasilianer zahlen deutlich weniger Eintritt im Park als „Fremde“ – Tobi, Stefan und ich kommen mit unserem brasilianischen Ausweis hervorragend durch – auch, wenn eigentlich ein permanentes Visum erforderlich ist. Schön Geld gespart. Nach einem sehr guten Essen direkt am Wasserfall fährt er uns wieder ein Stück zurück und wir machen uns zu Fuß auf den Weg an die Wasserfälle. Bin mir anfangs nicht ganz sicher, aber von nahem wird es doch schnell deutlich: die Fälle führen doch mehr Wasser als Anfang November, als ich mit meinen Eltern hier war. Inzwischen ist das Besucher-Gelände noch etwas erweitert worden und wir kommen noch etwas näher an die Fälle heran. Auf dem Heimweg gehen wir (bis auf Tobi und Giselle) noch in den Vogelpark. (Ja, kommen auch hier wieder billiger rein.) Er ist der größte in Lateinamerika und wirklich wunderschön. Mitten in den Wald gebaut. Bringen eine ganze Weile darin zu und lassen uns dann wieder von Neumann ins Hotel bringen. Noch einmal in den Pool und dann zum Abendessen.