Die Drittelregel oder der Goldene Schnitt

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Es wird Abend...
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Die berühmte Drittelregel geht auf den Goldenen Schnitt zurück. Dieser wurde bereits im alten Griechenland, besonders in der Architektur verwendet und sorgt für ein besonders harmonisches Aussehen. Die Drittelregel ist eine Vereinfachung des Goldenen Schnitts und besagt, dass ein Bild dann besser aussieht, wenn man das Motiv nicht einfach in die Mitte des Bildes platziert, sondern auf einen der Schnittpunkte der gedachten Drittel-Linien. Für den Horizont besagt die Regel, dass dieser besser entlang einer der beiden waagerechten Drittel-Linien verläuft, als z.B. genau in der Mitte des Bildes.

Horizont und Hauptmotiv sind entlang der Drittel-Linien angeordnet und lassen das Bild harmonisch wirken
Horizont und Hauptmotiv sind entlang der Drittel-Linien angeordnet und lassen das Bild harmonisch wirken

In vielen Fällen ist das durchaus korrekt. Ein Bild kann dadurch wesentlich spannender werden. Das Bild mit dem Baum beispielsweise würde ganz anders wirken, wenn der Baum in der Mitte platziert worden wäre. Es gibt aber auch genügend Fälle, in denen es durchaus sinnvoll ist, diese Regel zu brechen:

Horizont extrem am Bildrand

Oft wird der Horizont weit an den oberen oder unteren Rand eines Bildes platziert. Die Bildwirkung ist dabei natürlich jeweils eine völlig andere. Bei einem sehr hohen Horizont wird die Landschaft da-runter betont. Bei einem sehr niedrigen Horizont wird entsprechend die Weite des Himmels betont. Solche Bilder wirken oftmals leichter. Die Landschaft rückt in den Hintergrund und es entsteht ein Eindruck von großer Weite.

Horizont sehr niedrig im Bild
Horizont sehr niedrig im Bild
Horizont sehr weit oben im Bild
Horizont sehr weit oben im Bild

Unterschiedliche Lagen des Horizonts im Bild führen also zu sehr unterschiedlichen Bildwirkungen.

Horizont mittig

Verläuft der Horizont genau mittig, ist oft nicht klar, auf welcher der beiden Bildhälften der Fokus des Bildes liegen soll. Die Hälften konkurrieren sozusagen miteinander und stechen sich gegenseitig aus. Trotzdem ist es durchaus legitim, den Horizont auch mal in die Mitte des Bildes zu setzen. Es kommt eben immer drauf an.

Niemand muss also krampfhaft versuchen, die Zweidrittelregel um jeden Preis anzuwenden. Ich finde es trotzdem hilfreich, mir ein Gitternetz im Sucher anzeigen zu lassen – und sei es nur, damit es das waagerechte Ausrichten des Horizonts erleichtert und so vermeidet, dass ganze Seen und Meere auslaufen.

 

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