Mit dem Jeep von Manang nach Besisahar

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Unterwegs...
Unterwegs...

Trotz der Kälte habe ich geschlafen wie ein Stein – das Om mani padme hum auf Endlosschleife als Ohrwurm beim Einschlafen und natürlich auch wieder beim Aufwachen. Ich fange an, es wirklich zu mögen. :) Mit dem Aufwachen geht leider auch direkt wieder der Husten los und mein Fieber ist auf gut 39°C geklettert. Wir packen also die Rucksäcke und gehen für ein „Abschiedsfrühstück“ rüber in die Dinnerhall. Eine heiße Nudelsuppe später brechen wir auf. Hannes und Birgit bringen uns noch die paar Meter bis zum „Parkplatz“, wo wir unseren Jeep samt Fahrer treffen. Der Jeep wird beladen: das Gepäck, der Besitzer des Jeeps und unser armer Renji auf die Ladefläche und wir samt dem holländischen Pärchen in den Jeep. Schnell wird noch getankt: Fass mit Benzin, langer Schlauch, ansaugen. Geht leider zweimal schief, bevor es klappt. Bäh.

Am Jeep-Sammelplatz
Am Jeep-Sammelplatz

Nun heißt es Einsteigen – um acht geht unsere Fahrt nach Besisahar los.  Das heißt 90 km „Straße“ (also sowas wie ein staubiger Wanderweg) von 3.600m runter auf deutlich unter 1.000m.

Die Landschaft hier oben ist so beeindruckend, dass es wirklich weh tut, das alles jetzt einfach hinter uns zu lassen. Umso mehr saugen wir unterwegs alles auf, was sich an Panorama bietet und lassen unsere bisherige Tour noch einmal – wenn auch rückwärts – Revue passieren.

Kurz nach Manang
Kurz nach Manang
Adé ihr schönen Berge...
Adé ihr schönen Berge…
Ok, wir teilen uns die Straße
Ok, wir teilen uns die Straße

Unterwegs stellen wir fest, dass Hilfsbereitschaft hier an der Tagesordnung ist. Und zwar sowohl im Geben, als auch im Nehmen. Wir sammeln auf dem Weg noch gefühlte 20 Leute ein, die sich alle irgendwie auf die Ladefläche quetschen. Oder – als die voll war – eben noch vorne mit ins Auto. So sitzen wir irgendwann nicht nur hinten zu dritt, sondern auch vorne. Und an der rechten B-Säule hält sich noch jemand von außen fest. Außerdem werden unserem Fahrer unterwegs immer wieder irgendwelche Dinge ins Auto gereicht: von einer Taschenlampe bis zu einer Flasche mit einer ominösen giftgrünen Flüssigkeit, die selbst unser Fahrer skeptisch beäugt. Dazu eine kurze Anweisung, wo das Zeug jeweils hin soll und ein paar Dörfer weiter wird es entsprechend wieder abgeliefert.

Mittagspause machen wir oberhalb von Tal. Hier waren wir bereits auf unserer zweiten Etappe durchgekommen, so dass wir uns schon fast am Ziel wähnen und staunen, wie gut wir doch voran kommen.

Mittagspause mit Blick auf Tal
Mittagspause mit Blick auf Tal

Leider entpuppt sich das Ganze als Irrtum – denn die restliche Strecke zieht sich wie Kaugummi. Nur nicht so geschmeidig und bandscheibenfreundlich. Ich schlage mir ungefähr zehnmal den Kopf innen am Auto an, so ruckeln und schaukeln wir uns die „Straße“ entlang. Und so geht die Sonne bereits unter, als wir am Startpunkt unserer Tour ankommen, in Bhulbule.

Sonnenuntergang bei Bhulbule
Sonnenuntergang bei Bhulbule

Von hier aus geht es noch etwa eine Stunde weiter bis Besisahar, wo wir nach zehn Stunden Fahrt (für 90 Kilometer!) endlich aussteigen und im Hotel einchecken dürfen. Der arme Renji ist hinten auf dem Jeep mittlerweile tiefgefroren und tut uns echt leid. Das Hotel… nun… das ist wiederum eine Geschichte für sich. ;)

Architekturkunst
Architekturkunst

Aber wir sind müde (und ich krank) genug, als dass wir uns nur ein bisschen am Hotel stören und so fallen wir nach einem schnellen Abendessen (und heißem Tee für Renji) nur noch ins Bett. Morgen früh soll es mit dem gleichen Jeep und Fahrer weiter nach Pokhara gehen.

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