Wir stellen fest, dass die Umgebung von Bariloche viel schöner ist als die Stadt selbst

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Umgebung von Bariloche
Umgebung von Bariloche

Es ist wie verhext: wir werden wach und draußen scheint die Sonne. Es ist kaum ein Wölkchen am Himmel auszumachen und wir fragen uns, was über Nacht mit dem Wetter passiert ist. Zum Glück stelle ich bei genauerem Hinsehen fest, dass es zumindest regnet und wir gehen beruhigt zum Frühstück.

Pünktlich um halb zehn holt uns dann unser Guide im Hotel ab. Er fährt uns – mit vielen Erklärungen über Land und Leute – an den See Gutiérrez, über dem wir zuerst einen wirklich tollen Regenbogen sehen und anschließend auch die Estancia, die unser heutiges Ziel ist. Dort angekommen, warten wir noch auf zwei Mit(st)reiter und bekommen dann erst einmal einen Kaffee und ein paar Kekse zur Stärkung. Anschließend ziehen wir unsere Regensachen an (es scheint zwar wieder die Sonne, aber die Wolken hängen noch tief genug) und starten in Richtung Pferdekoppel. Dort besteigen wir unsere zum Glück nicht allzu großen Pferde und dann geht es auch schon los. Der Regen unterwegs hält sich in Grenzen und so genießen wir den Ausritt durch den Wald und über große Wiesen, auf denen die uns begleitenden Hunde viel Spaß am Gänsejagen haben und wir ein paar leckere Steaks stehen sehen.

Zwei (nicht ganz so) hoch zu Ross
Zwei (nicht ganz so) hoch zu Ross

Weiter geht es über Wiesen, durch Wälder, durch größere und kleinere Bäche und schließlich auch am Strand entlang. Hier erschrickt sich mein Pferd plötzlich über irgendetwas und steigt etwas hoch – aber bis auf den temporären Verlust der Kameratasche passiert erfreulicherweise nichts. Die Tasche wird von unserer Vor-Reiterin gerettet und ich kann mein Pferd im letzten Moment noch davon abhalten, dem Pferd eines unserer Mit(st)reiter zu folgen und sich in das anderthalb Meter tiefe Wasser zu stürzen – stattdessen kriege ich es hin, es durch das deutlich flachere Wasser zu lenken.

Wir nehmen dann doch besser den Weg durchs flache Wasser
Wir nehmen dann doch besser den Weg durchs flache Wasser

Nach dem Reitausflug setzen wir uns wieder in das gemütliche und dank offenem Kamin auch schön warme Haus der Estancia und bekommen dann unser Mittagessen. Es gibt gegrillte Würschteln, Huhn und Schaf und dazu verschiedene Salate. Als Dessert gibt es dann sogar noch einen leckeren Obstsalat.

Anschließend fahren wir zurück in Richtung Bariloche. Unser Guide schlägt einen anderen Weg ein als auf dem Hinweg, so dass wir noch ein wenig mehr von der Umgebung sehen. Dann fragen wir ihn, ob die Seilbahn auf den Cerro Otto möglicherweise wieder offen sei und er fährt kurzerhand dran vorbei. Leider ist hier immernoch wegen Windes geschlossen, aber er erklärt uns, dass der 17km außerhalb liegende Cerro Campanario eh viel schöner sei und der Sessellift dort meistens offen sei. Kurzentschlossen fährt er uns auch dort hin. Auf diese Art bekommen wir noch einen guten Teil des Rundwegs zu sehen, den wir eigentlich mit dem Rad fahren wollten. Als der Lift tatsächlich fährt, kaufen wir uns Tickets und fahren auf den Berg. Oben bekommen wir einen leicht wolkenverhangenen Ausblick auf die Umgebung von Bariloche. Hier wimmelt es von größeren und kleineren Seen – und dahinter sind (theoretisch) die schneebedeckten Anden zu sehen.

Ausblick vom Cerro Campanario
Ausblick vom Cerro Campanario

Die Umgebung ist leicht hügelig, sehr grün und eben mit vielen Seen gespickt. Die Häuschen (in erster Linie Hotels) am Wegrand hierher muten alle sehr Alpen-mäßig an, was an den vielen deutschen und schweizer Einwanderern liegt, die den Ort hier gegründet haben. Überhaupt ist die ganze Umgebung hier sehr ansprechend und um einiges schöner als die eigentliche Stadt Bariloche. Bei einer heißen Schokolade im Panorama-Restaurant genießen wir noch den Ausblick und freuen uns, auf diese Art doch noch etwas mehr von der Umgebung kennengelernt zu haben.

Anschließend geht es zurück ins Hotel, wo wir unsere Sachen abstellen und dann gleich wieder starten, weil gerade die Sonne so schön scheint. Wir wollen noch einmal an den See hinunter und etwas daran entlangspazieren. Leider hat sich das mit der Sonne bereits wieder erledigt, als wir unten aus der Hoteltür treten und so spazieren wir nicht wie geplant aus der Stadt hinaus, sondern schlagen die Richtung ein, in der auch unser heutiges Restaurant fürs Abendessen liegt. Als wir endlich einen Zugang zum See finden und einen Weg, der daran entlangführt, spazieren wir trotz Wind und Regen noch ein ganzes Stück weiter. Irgendwann wird es aber doch ziemlich nass und wir gehen durch die Stadt zurück. Da wir noch keinen Hunger haben, überfallen wir noch ein paar Schokoladen- und Souvenirläden (nur zum Gucken, versteht sich) und gehen dann gegen halb sieben in unser Restaurant. Dort legt man uns die Nachmittagskarte vor. Die Abendkarte, so erfahren wir, gilt nämlich erst ab 20 Uhr. Zum Glück steht unser Rinderfilet auch auf der Nachmittagskarte (zwischen Schokoladen-Fondue und Käsetorte) und so schlagen wir uns den Bauch wieder einmal mit typisch argentinischem Essen voll. Ein Schokoladen-Vulkan rundet unser kleines Festmahl ab und wir stürzen uns wieder hinaus in den mittlerweile kontinuierlich strömenden Regen, um zurück zum Hotel zu gehen. Hier heißt es nun Rucksäcke packen, denn morgen geht es früh raus, um den Bus nach Puerto Montt zu kriegen.

2 Kommentare

  1. Depende apenas da maneira que contemplamos a vida….. vários locais lindos, o nosso planeta é singelo e belo.
    Saudações ensolaradas do Brasil

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