Wir fliegen zum Grey Gletscher – dem dritten und letzten Teil des W’s

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Wir kämpfen gegen den Sturm
Wir kämpfen gegen den Sturm

Heute gehen wir den dritten und letzten Teil des W’s an. Wir haben sehr komfortabel geschlafen und können quasi vom Bett zum Frühstückstisch fallen – kein Zelt abbauen, keine Rucksäcke packen, ein Traum. Gegen halb zehn starten wir unsere Tagestour zum Mirador am Grey Gletscher. Heute regnet es zwar nicht, aber der Sturm scheint noch heftiger als gestern zu sein. Wir brauchen teilweise (selbst ohne Gepäck) alle Kraft, um einen Fuß vor den anderen zu setzen.

Wir lassen es ruhig angehen und kommen so einigermaßen vernünftig voran. Nach einiger Zeit gelangen wir auf einen Bergvorsprung und beim Zurückblicken denke ich plötzlich, ich würde Eisschollen auf dem Wasser sehen. Ich rufe Mama und sie fragt: „Was ist da? Boote?“, und ich denke mir „mist, das könnte es auch sein – hier werden sicher keine Eisschollen liegen“. Also muss das Teleobjektiv Klarheit schaffen:

Die ersten Eisschollen auf dem Lago Grey
Die ersten Eisschollen auf dem Lago Grey

Nach knapp drei Stunden sind wir am Mirador angekommen und genießen nun nicht nur den immer fieseren Sturm (nein, wir glaubten nicht, dass er noch stärker werden konnte, aber er belehrte uns eines besseren), sondern nun auch den Blick auf den Grey Gletscher. So in der Gegend herumliegende Gletscher sind ja sehr schwer zu schätzen und so versuchen wir uns zunächst an den Eisschollen. Wir schätzen großzügig und tippen auf etwa drei Meter Höhe. Als wir ein Boot daran vorbeifahren sehen, wird uns unser Irrtum klar – das Boot ist gerade mal halb so groß wie die Scholle. Viel Spaß also beim Schätzen des Gletschers – das Boot ist auch hier zu sehen:

Grey Gletscher mit  Passagierboot als Bezugsobjekt
Grey Gletscher mit Passagierboot als Bezugsobjekt

Wir suchen uns eine windgeschützte Ecke (d.h. nur noch Sturmböen bis knapp 80km/h) und machen ein Picknick. Anschließend begeben wir uns auf den Rückweg und setzen uns dann im Refugio in den Aufenthalts- und Essensraum, um Tagebuch zu schreiben, Fotos anzusehen und uns über unsere weitere Reiseplanung schlau zu machen. Zum Essen gibt es heute eine Gemüsesuppe, Salat, einen Rinderbraten mit Kartoffelpüree und ein Apfelkompott. Natürlich gönnen wir uns anschließend ein „Wir-haben-das-W-bezwungen“-Siegerbierchen.

„Unser“ W – von Ost nach West – auf einen Blick:
Gesamtstrecke: 54.86 km
Gesamtanstieg: 0 m
Gesamtabstieg: 0 m

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