Tschüss Isabela

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Tschüss Isabela
Tschüss Isabela

Heute ist also unser letzter Tag auf Isabela. Mein erster Weg führt mich morgens um acht zur örtlichen Bank. Da es keinen Geldautomaten gibt, mir aber die Kohle ausgeht, hoffe ich, zumindest am Schalter Geld abheben zu können. Doch weit gefehlt. Die Bank arbeitet offenbar ausschließlich lokal und es ist kein Drankommen an mein Geld. Tja – ich erhebe Rick kurzerhand zu meiner Bank und revanchiere mich später, indem ich den Preis unseres Hostals runterhandle, doch dazu später mehr.

Ich finde Rick im Nachbar-Hostal, wo wir daraufhin noch etwas das Internet nutzen und anschließend begeben wir uns zum vermeintlichen Strand Concha de Perla. Der Strand stellt sich schnell als blanker Steg in einem Mangrovenwald heraus, von dem aus man schnorcheln kann. Nun, das Schnorcheln fällt für uns aus, aber zumindest haben wir hier die Gelegenheit, Isabela noch einmal Tschüss zu sagen.

Pelikane
Pelikane

Mangroven Boot auf  Straße

Daraufhin gehen wir gemütlich zurück in die Stadt und kommen am Büro unserer Fluggesellschaft vorbei. Wir nutzen die Gelegenheit, um nach unserer Abflugzeit zu fragen (erfahrungsgemäß kann sich diese wohl um mehrere Stunden verschieben) und bekommen die Info, dass wir statt um 13 Uhr um 13:15 Uhr fliegen werden. Dafür brauchen wir hier nur eine halbe Stunde vorher da sein. Das gibt uns die Möglichkeit, vorher noch essen zu gehen und so schlendern wir zunächst zum Hostal zurück, um unsere Zimmer zu räumen und zu bezahlen. Der Hostal-Owner erklärt mir also, dass der Preise für beide zusammen 90 Dollar betrüge und begeht dann den Fehler, zu fragen, ob das ok sei. Ich fange also an, etwas rumzueiern, setze das typisch galapenische Ich-fang-gleich-an-zu-heulen-Gesicht auf und zähle auf, was alles nicht in Ordnung war. Wir einigen uns auf 75 Dollar und haben vermutlich beide noch ein gutes Geschäft gemacht.

Anschließend gehen wir essen und erleben tatsächlich noch etwas Action auf der Insel: plötzlich ertönen Sirenen, die Polizei fährt auf und blockiert die Straßen um den zentralen Platz. Dann hört man das Wort „Incendio“ und schon kommt die Feuerwehr angefahren. Dummerweise sind aber die Straßen noch von der Polizei blockiert, die ihren Kardinalsfehler zu spät bemerkt und dann erstmal hektisch anfängt, die Blockade wieder zu räumen, um die Feuerwehr durchzulassen. Kurz darauf fährt ein Taxi einen Feuerwehrmann ins örtliche Krankenhaus. (Wir können das alles beobachten, weil alles nur fünf Schritte auseinander liegt.) Einige Minuten später scheint die ganze Action allerdings schon wieder vorbei zu sein, denn die Sirenen gehen aus und die Feuerwehr fährt ganz entspannt wieder zurück.

Nach dem Mittagessen suchen wir uns ein Taxi, lassen uns zum Flughafen bringen (der 2006 erbaut wurde, an einigen Stellen bereits Verfallserscheinungen aufweist, während er an anderen Stellen noch gar nicht fertig gebaut ist und außerdem noch ausgestorbener ist als der auf San Cristóbal) und checken unser Gepäck ein (d.h. wir sagen, dass wir keine Lebensmittel drin haben und stellen es dann mit einem Aufkleber versehen in die Ecke). Unser Flug geht fast pünktlich los, Flugzeug und Pilot sind die gleichen wie vom Hinflug und da wir vermutlich alle das Sicherheitsvideo auf dem Hinweg gesehen haben, sparen wir es uns auf dem Rückflug kurzerhand. Meine Erkältung und die Tablette gegen Reiseübelkeit machen gemeinsame Sache und ich schlafe ein, kaum dass wir abgehoben haben.

Auf San Cristóbal angekommen, schaue ich noch kurz bei meiner Gastfamilie vorbei, stelle meine Sachen ab und verkrümel mich dann ins Mockingbird – es ist Zeit für guten Kaffee und Brownies. Den Kaffee tausche ich bald gegen Orangensaft ein und nach einer Weile kommen auch Rick und Anna (US) vorbei.

Nach dem Abendbrot ist meine Gastfamilie der Meinung, mit meiner Erkältung müsste ich unbedingt ins Krankenhaus und so schleppt Carlos mich dort hin. Nach einer Stunde oder so komme ich mit einer langen Liste Medikamente wieder heraus, die ich daraufhin in der Apotheke gegenüber erstehe. Ich muss ungefähr siebzehnmal versprechen, die Medikamente auch zu nehmen (meine Gastfamilie scheint kontinuierlich zu vergessen, dass ich keine zwölf mehr bin) und dann darf ich „nach Hause“ fahren.

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